Die Wehrbrücke im Zuge der Kreisstraße K 38 dient als wichtigste Verbindung zwischen der am Neckar gelegenen Stadt Hirschhorn und ihrem Stadtteil Ersheim.
Sie wurde in den Jahren 1931 bis 1935 als genietete Stahlkonstruktion errichtet und 1979/1980 umgebaut und erweitert. Die Wehrbrücke setzt sich aus zwei Teilbrücken zusammen: einer zweifeldrigen Schleusenbrücke auf der Seite Ersheims und der namensgebenden dreifeldrigen Wehrbrücke auf Hirschhorner Seite. Die Wehrbrücke steht unter Denkmalschutz.
Die Wehrbrücke weist sichtbare Korrosionsschäden an der Überbaukonstruktion und insbesondere eine Spaltkorrosion an den Verstärkungsblechen der Längsträgeruntergurte auf. Hier wölben sich die Stahllaschen infolge der Volumenvergrößerung des rostenden Stahls auf.
Da die Spaltkorrosion weiter fortschreitet und sich der Druck auf die Verstärkungsbleche weiter erhöht, besteht für die Instandsetzung der Längsträgeruntergurte der Brücke ein dringender Handlungsbedarf. Um die Verkehrssicherheit und die Standsicherheit des Bauwerks dauerhaft zu gewährleisten wurde daher eine umfassende Instandsetzung zwingend erforderlich. Nicht zuletzt aufgrund Ihres Alters weist die Wehrbrücke dabei Besonderheiten in Ihrer Stahlkonstruktion auf, für deren Sanierung spezielle Sonderbauteile geplant und hergestellt werden müssen.
Die im Juni 2022 begonnene grundhafte Instandsetzung umfasst unter anderem:
- Schäden am Tragwerk beseitigen
- Brückenlager instandsetzen und teilweise auswechseln
- Fahrbahnübergänge instandsetzen und teilweise austauschen
- Korrosionsschutz erneuern (Teilerneuerung)
- Fahrbahn/Brückenbelag und Fahrbahnübergänge erneuern
- Entwässerungsteile instandsetzen und teilweise erneuern
- Instandsetzung der Gehwege, Geländer und weiterer Anbauteile
- Stahlbetonkammerwand instandsetzen
Der erhöhte Sanierungsbedarf an den statisch relevanten Bauteilen der Brückenkonstruktion sowie die Herstellung der notwendigen Sonderbauteile führen zu einer Verzögerung bei der grundhaften Instandsetzung der Wehrbrücke im Zuge der Kreisstraße K 38 in Hirschhorn.
Ausblick
Bis voraussichtlich April 2024 ist die Brücke halbseitig für den Verkehr freigegeben. Der Verkehr wird mittels Ampel geregelt. Voraussichtlich ab April 2024 erfolgt eine weitere Vollsperrung der Wehrbrücke bis Ende Dezember 2024. Im Anschluss kann die Wehrbrücke halbseitig für den Verkehr freigegeben werden.
Im Frühjahr 2025 erfolgt nochmals eine Vollsperrung der Wehrbrücke für rund 10 Wochen für die Erneuerung der Fahrbahn auf der Brücke.
Die beschilderte Umleitung für den Kraftfahrzeugverkehr zwischen Hirschhorn und Ersheim erfolgt während der Vollsperrung weiterhin über Schönbrunn/Moosbrunn und Eberbach. Der Fuß- und Radverkehr kann die Brücke während der gesamten Bauzeit nutzen.
Für den Anliegerverkehr wurde eine beschränkte Behelfszufahrt über die Brentanostraße und die Rettungszufahrt am Tunnel Hirschhorn zur B 37 eingerichtet. Die Verkehrsführung an der Einmündung der Behelfszufahrt auf die B 37 erfolgt mittels dreiphasiger Ampelregelung.
Die Gesamtfertigstellung ist für Frühjahr 2025 geplant.