In der Planung und beim Bau von Radwegen berücksichtigen wir vielfältige Perspektiven, Interessen und Gesetze sowie die Belange der heimischen Tier- und Pflanzenwelt. Ein Überblick über den spannenden Entstehungsprozess.
Mangelnde Entschiedenheit bei der Planung und Umsetzung von Radwegen kann man unserer Verwaltung mit unseren eigens eingerichteten, engagierten Teams für den Radverkehr sicher nicht vorwerfen. Doch die Anlage eines Radweges ist ähnlich komplex wie der Planungs- und Bauprozess für eine Straße und dauert entsprechend lange. Sie umfasst eine detaillierte, abstimmungsintensive Planung sowie Baurecht, das über ein Genehmigungsverfahren geschaffen werden muss. Ziel ist es nicht nur, eine schnelle, komfortable und sichere Radwegeführung für eine Strecke von A nach B zu finden, sondern auch, diese mit möglichst geringem Eingriff in die Umwelt und unter Berücksichtigung berechtigter öffentlicher und privater Belange zu realisieren. Daher benötigt der Prozess in der Regel einen Zeitraum von drei bis sechs Jahren.
Vielfältige Aufgaben für interdisziplinäre Teams
Für den Planungs- und Bauprozess benötigen unsere Expertinnen und Experten ein umfassendes Fachwissen, um Boden- und Wasserqualität, die Eigenheiten der heimischen Tierwelt, mögliche Denkmalschutz- und baurechtliche Fragen ebenso bewerten zu können wie die Bedürfnisse der Radfahrenden, die Sicherheit der Mitarbeitenden auf der Baustelle und den Verkehr während der Bauzeit. Als Projektmanagerinnen und -manager steuern unsere Fachleute Dienstleistungsunternehmen für die Planung, Rodungen, Kampfmittelräumungen, Bauleistungen und weitere Tätigkeiten. In dieser Funktion müssen sie auch in herausfordernden Situationen den Überblick behalten.
Darüber hinaus brauchen sie Empathie, Kommunikationsgeschick und Geduld. Sie stimmen die Planungen engmaschig mit fast 20 verschiedenen Interessensvertreter/innen ab – etwa Grundstückseigentümer/innen, Behörden, Polizei, Verantwortliche für den ÖPNV, Ver- und Entsorgungsunternehmen. Um den vielfältigen Anforderungen gerecht zu werden, setzen wir auf Teamplayer/innen, die Spaß am interdisziplinären Arbeiten haben.
Neubau plus Erhalt
Neben dem Neubau legt das Land Hessen auch Wert auf den Erhalt bereits bestehender Radwege. Deshalb setzen wir neben Neubauprojekten auch zahlreiche Sanierungen bereits bestehender Radwege um. 2024 kalkulieren wir mit 25 Millionen Euro für den Neubau und die Sanierung von Radwegen an Bundes- und Landesstraßen. Ziel ist es, den Ausbau des hessischen Radwegenetzes mit dem vorhandenen Personal möglichst effizient und ressourcenschonend voranzubringen.