Straßenwärter Ahmad Al Zein vor einem Unimog

Der erstaunliche Werdegang des Ahmad Al Zein

Ahmad Al Zein hat einen weiten Weg hinter sich. Der 25-Jährige ist dem Krieg und dem Chaos in Syrien entflohen und hat sich in Hessen ein neues Leben aufgebaut. Dabei geholfen hat ihm eine Ausbildung zum Straßenwärter bei Hessen Mobil in Dillenburg. Im Juni 2022 hat er seine Ausbildung abgeschlossen – als Jahrgangsbester.

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Als Ahmad Al Zein vor rund sieben Jahren aus dem kriegserschütterten Damaskus aufbricht, hat er feste Ziele vor Augen: Deutschland. Sicherheit. Neuanfang. Er flieht vor der heimischen Wehrpflicht, die für jeden Syrer ab 18 Jahren gilt. In den Krieg ziehen, das will er nicht. Und das wollen auch seine Eltern nicht, deshalb schicken sie ihn auf die ungewisse Reise. Zweieinhalb Wochen ist der damals 18-jährige Ahmad unterwegs – mit dem Auto, mit dem Boot, zu Fuß.

Ich wusste von Anfang an, dass er hier genau richtig ist.

Klaus Müller Straßenmeister, über Ahmad al Zein

Erster Anlaufpunkt ist die Erstaufnahmeeinrichtung in Gießen, danach geht es von einer Flüchtlingsunterkunft zur nächsten. Mithilfe mehrerer Sprachkurse lernt er Deutsch, auch seinen Hauptschulabschluss holt er nach. Über das Jobcenter landet er schließlich als Praktikant auf der Straßenmeisterei Dillenburg. „Ich wusste von Anfang an, dass er hier genau richtig ist“, erklärt Straßenmeister Klaus Müller. Und er ist nicht der Einzige: Keine zwei Wochen nach Praktikumsbeginn machen ihm seine beiden Kolonnenführer klar, dass Ahmad schnellstmöglich einen Ausbildungsvertrag bekommen muss.

Ahmad Al Zein auf der Straßenmeisterei in Alten-Buseck
Jahrgangsbester Absolvent trotz erschwerter Bedingungen - Straßenwärter Ahmad Al Zein von der Straßenmeisterei Alten-Buseck.

Und es hat geklappt. Drei Jahre später ist Ahmad Al Zein Bester seines Ausbildungsjahrgangs. Er hat seinen Führerschein für Pkw und Lkw gemacht und ist gerade mitten in der Unimog-Ausbildung. In der Straßenmeisterei Alten-Buseck ist er direkt übernommen worden, demnächst zieht er gemeinsam mit seiner Freundin auch ganz in die Nähe. Und damit soll längst nicht Schluss sein: Er will zur Technikerschule in Alsfeld und sich dort zum Technischen Angestellten qualifizieren, später soll auch noch der Ingenieur folgen. Straßenmeister Klaus Müller hat keinerlei Zweifel, dass sein Schützling all das auch erreichen wird.

Ahmad Al Zein hat einen weiten Weg hinter sich. Aber nun ist er angekommen.

 

Artikel: Felix Filke, Hessen-Mobil-Regionalbüro Westhessen