Was macht Hessen Mobil, um die Bauzeit zu verkürzen?
Wenn es der Bauzeitenplan erfordert, kann an 6 Tagen in der Woche gearbeitet werden. Aufgrund des Baulärms und Staubs ist mit Rücksicht auf die Bevölkerung keine Sonntagsarbeit vorgesehen. Gemeinsam mit der ausführenden Baufirma wird stetig versucht, kreative Lösungen zu finden, um bei einzelnen Bauschritten (wie z.B. dem Bau des Entwässerungsbeckens) den Bauablauf weiter zu beschleunigen.
Um die Arbeiten zu beschleunigen hat Hessen Mobil die Bauzeit für den Straßenbau in Richtung Hofheim am Ende der Baustelle um eine Woche auf drei Wochen reduziert. Außerdem hat die beauftragte Baufirma seit Mitte Januar 2024 eine zusätzliche Kolonne im Stahlbetonbau im Einsatz.
Durch die Verstärkung beim Personal und bei der Technik soll ein Teil der verlorenen Zeit beim Bau der Stützwand wieder aufgeholt werden. In der Verschiebung der Gesamtbauzeit auf Mitte April wurden bereits die Osterfeiertage eingeplant.
Wo verläuft die Umleitungsstrecke während der Vollsperrung?
Die Umleitung erfolgt über Kelkheim. Die Umleitungsstrecke über Langenhain ist aufgrund einer Engstelle an einem Bahnübergang in Lorsbach nicht leistungsfähig genug für den Verkehr der L 3011. Hessen Mobil kann diese daher nicht offiziell empfehlen und ausschildern.
Wie erfolgt die Verkehrsführung im zweiten Bauabschnitt
Der zweite Bauabschnitt soll ab dem 19. April 2024 unter halbseitiger Sperrung der L 3011 mit Ampelregelung durchgeführt werden. Die Tonnagebeschränkung liegt dann bei max. 3,5 Tonnen. Über alle schwereren Fahrzege ist die "Klärwerksumfahrung" nicht nutzbar. Die Umfahrung wurde über das Gelände des Klärwerks gebaut. Hierfür musste zunächst noch das Baurecht geschaffen werden.
Für Radfahrende ist die Klärwerksumfahrung ebenfalls gesperrt - sie können weiterhin der parallel verlaufenden Heinrichsweg nutzen.
Wieso kann der Mühlgraben nicht verrohrt werden?
Eine dauerhafte Verrohrung wurde von Hessen Mobil frühzeitig als Variante ausgearbeitet, erstmals 2016. Die Prüfung der Fachbehörden ergab, dass die Rechtslage hier eindeutig ist. Und zwar ist die Verrohrung des Mühlgrabens nach Hessischem Wassergesetz nicht genehmigungsfähig. Dies wurde Hessen Mobil seitens der zuständigen Genehmigungsbehörden mehrfach bestätigt.
Warum wird die Klärwerkskurve verbreitert?
Die bestehende Trassierung der Klärwerkskurve entspricht nicht dem geltenden Regelwerk. So fehlen zwischen den Geraden und der Kurve sogenannte Übergangsbögen. Diese sorgen dafür, dass Verkehrsteilnehmende nicht schlagartig in eine Kurve einlenken müssen. Die Verbreiterung der Kurve wird weder zu höheren Geschwindigkeiten führen, noch wirkt sie sich auf die Dauer der Vollsperrung aus. Diese dient lediglich dazu, die Kurve für den Fall sicherer zu machen, dass sich zwei Lkws oder eine Lkw und eines Pkw entgegenkommen. Die Anpassung hätte im Bereich der sogenannten Klärwerkskurve aufgrund der beengten Verhältnisse ohnehin erfolgen müssen.
Was bedeutet die Verschiebung der Erneuerung der Stützwand für den geplanten Radweg?
Hessen Mobil plant einen Radweg entlang der Landesstraße 3011 zwischen Hofheim und Lorsbach. Hierfür ist ein Baurecht nach Hessischem Straßengesetz erforderlich. Ursprünglich hatte Hessen Mobil geplant, den Ersatzneubau der Stützwand im Zuge des geplanten Radwegs durchzuführen. Somit sollten die Beeinträchtigungen für die Hofheimer und Lorsbacher Bürger/innen möglichst geringgehalten werden. Seit 2018 hat sich der Zustand der Stützwand jedoch merklich verschlechtert. Darum wurde das Bauwerk mit einer Restnutzungsdauer belegt, die jährlich per Sonderprüfung verlängert wurde.
Hessen Mobil war deshalb gezwungen, den Ersatzneubau vom Radweg zeitlich zu entkoppeln und dem Radweg vorzuziehen. Gleichzeitig ist aber die Radwegeplanung im Bereich der Klärwerkskurve bereits berücksichtigt. So ist der erforderliche Grunderwerb für den Radweg im Bereich der Klärwerkskurve bereits erfolgt.
Das Planfeststellungverfahren für das Radwegeprojket wurde im Frühjahr 2024 eingeleitet.