Die Landesstraße 3384 verläuft in der Ortsdurchfahrt Borken auf einer Brücke über die Bahngleise. Auf dem etwa 70 Meter langen Bauwerk muss der Spannstahl untersucht werden. Damit wird überprüft, wie tragfähig die Brücke ist. Die Arbeiten im Auftrag von Hessen Mobil beginnen am Montag, 7. April 2025, und werden voraussichtlich bis Mitte Mai andauern. In dieser Zeit muss die Brücke für den Verkehr voll gesperrt werden.
Zunächst trägt eine Fachfirma an ausgewählten Teilbereichen die Asphaltdecke ab. Anschließend wird der Beton im Hochdruckstrahlverfahren abgebrochen, um die Spannglieder freizulegen. Danach müssen über den jeweiligen Stellen Arbeitszelte aufgebaut werden. An den Spanngliedern werden Spannstahlproben entnommen. Zudem werden Kontaktpunkte der Spannglieder auf Korrosion untersucht. Im Anschluss an die Bauwerksuntersuchung werden die Entnahmestellen wieder mit Beton verschlossen, die Oberflächen versiegelt, abgedichtet und mehrlagig asphaltiert. Zeitverzögernd wirken sich dabei die Abbindezeiten der einzelnen Baustoffe aus.
Die Spannstahlproben werden in einem Labor darauf untersucht, wie zugfest sie sind, inwieweit sie sich verformen können, bevor sie brechen und ob sie Oberflächen- oder Korrosionsschäden aufweisen.
Für die Dauer der Arbeiten wird der Verkehr in beide Richtungen über Pfaffenhausen umgeleitet. An den Zufahrtsstraßen nach Borken zeigen Plantafeln die Sperrung an und weisen auf die weitläufige Umleitung hin. Die direkte Zufahrt nach Borken über den Bobenhäuser Weg wird im Bereich der Bahnbrücke durch eine Ampelanlage geregelt.
Der Fußverkehr kann die Brücke während der Arbeiten wie gewohnt nutzen.
Das Land Hessen investiert rund 100.000 Euro in die Baumaßnahme.
Hessen Mobil bittet um Verständnis für die Maßnahme und die damit einhergehenden verkehrlichen Einschränkungen.
Hintergrund zur Maßnahme:
Die Brücke ist im sogenannten Baur-Leonhardt-Verfahren errichtet. 2021 stellte man beim Abriss einer Brücke in Brandenburg mit gleicher Bauweise eine neue Art Beschädigung fest, bei der die Stahlspannglieder durch herstellungsbedingte Einflüsse spröde werden. Das kann zur Folge haben, dass der Stahl an den Kontaktpunkten korrodiert, die Drahtoberfläche Risse bekommt oder der Spannstahl sich nicht mehr wie gewollt verformen kann, bevor er bricht. Diese Korrosionsschäden können auch auftreten, wenn die Spannglieder vorschriftsmäßig und schadensfrei eingebaut wurden. Deshalb hat das Bundesministerium für Digitales und Verkehr als Präventivmaßnahme Sonderprüfungen entsprechender Brücken veranlasst.