Liebe Frau Hartmann, googelt man nach Zitaten zum Thema „Triathlon“ stößt man auf den folgenden Sinnspruch von Goethe „Alles ist schwer, bevor es leicht ist“ – gibt es während eines Triathlons wirklich Momente der Leichtigkeit?
Annika Hartmann: Während eines Triathlons befinde ich mich die meiste Zeit an meiner Leistungsgrenze, in diesen Momenten fühlt sich (leider) nichts leicht an. Es gibt nur wenige Momente, in denen man sich kurz ausruhen kann. Eine Art der Leichtigkeit spüre ich, wenn mir Menschen am Streckenrand zujubeln und mich anfeuern.
2015 haben Sie – das Abi frisch in der Tasche – Ihren ersten Triathlon absolviert, gleich den 3. Platz in der Altersklasse TW 20 (unter 20-Jährige) belegt und damit den Grundstein für Ihre Karriere als Triathletin gelegt. Was hat dieser Überraschungserfolg mit Ihnen gemacht?
Das war ein toller Moment. Ich wusste während des Rennens gar nicht, dass ich zu dem Zeitpunkt auf dem dritten Platz in meiner Altersklasse war, sondern habe einfach versucht, den Wettkampf so gut es geht zu beenden. Ich kann mich noch sehr gut an das Gefühl erinnern, als ich von der Rad- auf die Laufstrecke gewechselt bin. Meine Beine waren unfassbar schwer, aber ich habe es bis zum Ende durchgezogen und das hat mich glücklich und stolz gemacht. Ab diesem Moment wusste ich, dass Triathlon mein Sport ist.