Neue Radweg von einer Baumreihe von der Straße getrennt

Mehr Geld und mehr Personal für Radwege

Es zeigt sich: Bessere Radinfrastruktur lockt auch mehr Menschen aufs Rad. Diese Entwicklung wollen wir hessenweit weiter vorantreiben.

Kaweh Manoori Hessischer Wirtschafts- und Verkehrsminister

Schon seit Jahren steigert das Land die Investitionen in die Nahmobilität. Für 2023 und 2024 stehen zusammen 48 Millionen Euro für gute und sichere Radwege in hessischen Städten und Gemeinden zur Verfügung. Für den Ausbau von Radwegen an Landesstraßen sind für 2024 Rekordsummen von 17 Millionen eingeplant.

Zwischen 2014 und 2024 standen in Hessen für den Bau von Radwegen an Landes- und Bundesstraßen insgesamt 189,5 Millionen Euro zur Verfügung. Damit konnten 109,6 Kilometer Radwege neu- und ausgebaut sowie 93,3 Kilometer Radwege saniert werden.

Mansoori: "Nur mit einem zielgerichteten Ausbau des Radwegenetzes, können wir in Hessen den Weg hin zu einer neuen Mobilität umsetzen. Unser Ziel ist es, dass alle Bürgerinnen und Bürger eine echte Wahlmöglichkeit haben, mit welchem Verkehrsmittel sie mobil sein wollen."

Zielgerichteter Ausbau des Radwegenetzes

Die Verantwortung für Radwege in Hessen liegt zum Großteil bei den Städten und Gemeinden. Aus diesem Grund unterstützt das Verkehrsministerium die hessischen Kommunen mit der Arbeitsgemeinschaft Nahmobilität Hessen (kurz: AGNH), sowie fachlich mit Qualitätsstandards, Musterlösungen und Leitfäden beim Ausbau der Radinfrastruktur.

Und natürlich werden die Maßnahmen auch finanziell gefördert. Zentraler Ansprechpartner für die Fördermittel des Landes ist Hessen Mobil. Landkreise, Städte und Gemeinden werden durch Hessen Mobil beraten und bei der Antragsstellung unterstützt. Darüber hinaus ist Hessen Mobil für die Radwege an Bundes- und Landesstraßen zuständig.

Mobilität ist eine grundlegende Voraussetzung für eine aktive Teilhabe am gesellschaftlichen Leben. Grundlagen dafür werden vor Ort in den Städten und Gemeinden geschaffen. Der Ausbau der Infrastruktur für den Fuß- und Radverkehr ist ein wichtiger Baustein, der sich nur als Gemeinschaftsaufgabe von Bund, Land und Kommunen sinnvoll umsetzen lässt. Hessen wird deshalb die finanzielle Förderung im bisherigen Umfang fortzusetzen.

Mehr Tempo beim Radwegebau

Ein Radweg ist vergleichbar mit einer Straße. Ihn zu bauen, erfordert nicht nur Asphalt, sondern auch Planung und Baurecht – und damit auch ausreichend Personal zur Umsetzung: Darum gibt es bei Hessen Mobil eine Gruppe von Planerinnen und Planern, die sich ausschließlich um Radverkehr kümmern. Dazu wurden bei Hessen Mobil eigens acht neue Stellen geschaffen. Darüber hinaus wird die Unterstützung der Kommunen im Rahmen der Förderung mit zusätzlichen Stellen bei Hessen Mobil ausgebaut.

Heiko Durth, Präsident von Hessen Mobil: „Mit unserer neuen Task Force Radwege wollen wir die Planung von Radwegen deutlich voran bringen. So platzieren wir die Unterstützung des Themas Nahmobilität auch organisatorisch bei Hessen Mobil. Hessen Mobil ist schon jetzt weit mehr als nur eine Straßenbauverwaltung und wird zusätzlich zur Verantwortung für Bundes- und Landesstraßen nicht nur die wachsende Förderung von Bus- und Bahninfrastruktur abwickeln, sondern auch den Radverkehr stärker fördern.“

Arbeitsgemeinschaft Nahmobilität Hessen unterstützt Kommunen

Radwegebau jenseits von Landes- und Bundesstraßen ist wesentlich eine Aufgabe der Kommunen, die das Land auf vielfältige Weise unterstützt. Hauptakteur ist die Arbeitsgemeinschaft Nahmobilität Hessen (AGNH), die das Verkehrsministerium im Jahr 2016 initiiert hat.

Neben dem Erfahrungsaustausch und Fortbildungsangeboten stellt das Verkehrsministerium über die Arbeitsgemeinschaft für die Planung von Infrastruktur für den Fuß- und Radverkehr Planungshilfen, Musterlösungen und Leitfäden zur Verfügung: von der wegweisenden Beschilderung bis zur Gestaltung von Kreuzungen.

Mehr Qualität: erstmals systematische Zustandserfassung

Für Radlerinnen und Radler spielt es keine Rolle, wer für den Radweg zuständig ist. Wichtig aber ist, dass die Wege eine vernünftige Qualität haben und den Anforderungen der unterschiedlichen Nutzergruppen genügen. Bei vielen Radverbindungen wissen wir allerdings bisher nicht genau, in welchem Zustand sie sind. Das ändern wir gerade: das gesamte Rad-Hauptnetz Hessen und die Hessischen Radfernwege werden daher nach und nach abgefahren, erfasst und bewertet.

Die 2.750 Kilometer langen Hessischen Radfernwege dienen in erster Linie dem Radtourismus. Das 2.900 Kilometer lange Rad-Hauptnetz wurde entwickelt, um erstmals eine systematische Netzplanung auch für Radwege zu initiieren.

Damit haben die Kommunen eine gute Grundlage für die Planung regionaler und lokaler Netze – und auf dieser Basis sollen die Lücken nach und nach geschlossen werden. Bereits in den Jahren 2018 und 2019 wurden 2.600 Kilometer Radwege an Bundes- und Landesstraßen erfasst. Die Auswertung und Bewertung läuft aktuell.

Mehr Informationen zum Radwegebau in Hessen

  • In den Jahren 2020 bis 2023 wurde der Neu- bzw. Ausbau von insgesamt 29,1 Kilometer Radwegen im Zuge von Landesstraßen fertiggestellt.
  • Darüber hinaus wurden insgesamt 22,5 Kilometer Radwege an Landesstraßen saniert.
  • Acht fertig gestellte Radwegeprojekte mit einer Gesamtlänge von neun Kilometern waren Teil der Sanierungsoffensive.
  • Hinzu kommen neu- oder ausgebaute Radwege an Bundesstraßen: Zwischen 2020 und 2023 wurden 18,3 Kilometer fertiggestellt. Weitere 10,8 Kilometer Radwege an Bundesstraßen wurden saniert.
  • Derzeit plant Hessen Mobil 142 Radwegeprojekte an Landesstraßen und 83 Radwegeprojekte an Bundesstraßen.
  • Im Bau befinden sich derzeit 9 Radwegeprojekte.
  • Seit 2014 hat Hessen Mobil 79 Radwegeprojekte (Neu- und Ausbau) fertiggestellt.
  • Seit 2014 hat Hessen Mobil 81 Radwegesanierungsprojekte fertiggestellt.

(Stand Juli 2024)

Weitere Infos zum Radwegeausbau in Hessen finden Sie in den folgenden Links und Downloads.

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