Auf der vielfrequentierten Strecke waren 2014 bei einer Erhebung mittels Videoerfassung bis zu 180 Schrankenschließungen innerhalb eines Tages festgestellt worden, die rund acht Stunden Schließzeit und dementsprechend lange Wartezeiten an den Bahnübergängen bedeuteten. Ein Ziel der Bauarbeiten war es, eine niveaufreie Kreuzung von Straße und Schienen zu schaffen, um die Vernetzung der beiden Stadtteile von Ginsheim-Gustavsburg zu erhöhen und die überörtliche Erreichbarkeit der Stadt zu verbessern.
Sie besteht aus zwei getrennten baulichen Anlagen für den Straßenverkehr sowie für den Geh- und Radverkehr, deren Realisierung von vornherein in zwei zeitlich aufeinanderfolgenden Bauabschnitten geplant worden ist. Durch die optimierte Verkehrsführung und durch die künftige Trennung der Radfahrer und Fußgänger vom öffentlichen Kraftfahrzeugverkehr wird zudem die Verkehrssicherheit auf der Strecke erhöht.
Trogbauwerk für den Straßenverkehr
In einem ersten Bauabschnitt wurde von 2017 bis 2021 zunächst ein Trogbauwerk realisiert, das seit seiner Verkehrsfreigabe den Straßenverkehr unter der DB- Hauptstrecke und anschließend unter der Hafenbahn hindurchgeführt. Im Zuge der Arbeiten wurden die beiden Gleise der Hafenbahn um etwa 6,50 Meter in Richtung Norden verlegt, um Platz für die südliche Rampe des Bauwerkes zu schaffen. Im Bereich der Bahnunterführung wurde die L 3040 auf acht Meter ausgebaut. Die Länge der straßenbaulichen Maßnahmen beträgt rund 500 Meter.
Zwischen dem 1. und 2. BA erfolgte der Rückbau eines Versorgungstunnels unter der ehemaligen L 3040.
Trogbauwerk für den Geh- und Radverkehr
Derzeit laufen die Bauarbeiten in dem zweiten Bauabschnitt zur Herstellung eines Geh- und Radwegtrogs. Mit Herstellung der separaten Unterführung wird eine direkte Geh- und Radwegeverbindung zwischen dem nördlichen Stadtteil von Gustavsburg mit Wohnquartieren, Versorgungseinrichtungen und Bahnhof und dem südlich der Bahnstrecken gelegenen Industrie- und Gewerbegebiet mit Hafenanlagen bis zum Stadtteil Ginsheim geschaffen.
Der Rad- und Gehweg wird auf einer Strecke von rund 180 Metern zunächst die ICE-Strecke unterführen, anschließend mit einer Rampe auf Straßenniveau geführt und dann die Hafenbahn wie bisher schienengleich überqueren. Damit bleibt der Bahnübergang der Hafenbahngleise für RadfahrerInnen und FußgängerInnen in der ursprünglichen Form erhalten.
Projektstatus: | Baudurchführung |
Baubeginn: | Bereits seit 2014 wurden bauvorbereitende Arbeiten (Leitungsverlegungen, Haus- und Hallenabbrüche) ausgeführt. Eigentlicher Baubeginn 06. März 2017 |
Bauende: | voraussichtlich Ende April 2024 (Bauabschnitt 1 + 2) |
Verkehrsführung: | In den beiden Bauabschnitten sind zeitweise halbseitige Verkehrsführungen als auch kurzzeitige temporäre Vollsperrungen erforderlich. Diese werden durch gesonderte Pressemitteilungen von Hessen Mobil bekannt gegeben. |
Kostenträger: | Bund Land Stadt Deutsche Bahn |
Stand: Februar 2024, Projekt-HE-ID: 00267