B 252 OU MüWeLa Brücke (Stand 10-2021)

B 252/B 62 - Münchhausen / Wetter / Lahntal

Die Bundesstraßen B 252 und B 62 sind Hauptverkehrswege und damit zwei der Schwerachsen der Entwicklung im Landkreis Marburg-Biedenkopf.

Lesedauer:3 Minuten

Sie verbinden die Mittel-, Unter- und Kleinzentren der Regionen mit den Handelszentren innerhalb und außerhalb dieser Ordnungsräume. Sie dienen der Verbindung dieser Zentren innerhalb dieser Landkreise untereinander und dienen der Verbindung zwischen den Verdichtungsräumen und den Schwerpunkten der Wochenenderholung.

Die Baumaßnahme ist ein bedeutender Baustein einer ortsdurchfahrtsfreien Verbindung zwischen der A 44 (Diemelstadt im Norden) und der 4-streifigen B 3 bei Marburg im Süden. Sie beginnt an der Ortsgrenze von Burgwald-Ernsthausen und führt westlich der Ortschaften Münchhausen, Simtshausen, Todenhausen, Wetter, Niederwetter, Lahntal-Göttingen in Richtung Süden und schließt an die B 62 an. Die gesamte Baulänge beträgt ca.17,6 km.

Ziele der Maßnahme:

  • Verlagerung des Durchgangsverkehrs aus den Ortschaften zum Schutz der Gesundheit und für die Verbesserung der Qualität des Wohnumfeldes.

  • Verkehrliche Entlastung der kurvigen und unübersichtlichen Ortsdurchfahrten Münchhausen, Simtshausen, Todenhausen, Wetter, Niederwetter, Bahnhof Sarnau und Lahntal-Göttingen (insbesondere vom hohen Schwerverkehrsanteil). Die Ortsdurchfahrten werden durch die geplante Umgehung um bis zu 90% vom Verkehr entlastet.

  • Entlastung von stark belasteten innerörtlichen Knotenpunkten.

  • Beseitigung von Gefahren- und Unfallpunkten durch die Beseitigung der höhengleichen Bahnübergänge und den Bau von teilplanfreien Anschlüssen an die B 236 (Richtung Battenberg), die B 62 (Richtung Biedenkopf) sowie an die verschiedenen Landes- und Kreisstraßen.

  • Ausbau der B 252 als überregionale Straßenverbindung (Straßenkategorie A II) für die Stärkung der Wirtschaft in den Landkreisen Waldeck-Frankenberg und Marburg-Biedenkopf.

Straßenbauliche Beschreibung und Linienführung

Die Baumaßnahme umfasst den Neubau der B 252 als westliche Umgehungsstraße von Münchhausen (Kerngemeinde), Münchhausen-Simtshausen, Wetter-Todenhausen, Wetter (Kernstadt), Wetter-Niederwetter sowie den Neubau der B 62 als südliche Umgehungstrasse von Lahntal-Göttingen.

Die Trasse quert zahlreiche Straßen und Wirtschaftswege, zwei Bahnlinien, die Gewässer Wollmar, Treisbach und Wetschaft sowie zahlreiche kleinere Seitentäler.

Entlang der Trasse werden insgesamt 17 Regenrückhaltebecken (RRB) sowie sieben aufgeweitete, naturnahe Erdbecken zur Vorklärung gebaut. Im Anschluss finden umfangreiche Teilrückbauarbeiten der B 252alt und der umliegenden Straßen statt.

Bauausführung

Das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) hat der Durchführung der Gesamtmaßnahme zugestimmt.

Der ca. 5,25 km lange 1. Bauabschnitt umfasst die Strecke zwischen Wetter und Lahntal-Goßfelden. Dieser Abschnitt beinhaltet 14 Bauwerke (Brücken, Durchlässe, etc.), vier Irritationsschutzwände, fünf Irritationsschutzzäune, Erdwälle, vier Regenrückhaltebecken sowie landespflegerische Maßnahmen.

Zunächst wurde mit dem Bau der Brücken begonnen. Die Arbeiten begannen am 29.07.2013 für den 1. Bauabschnitt am Bauwerk 15 (BW 15) bei Wetter. Ebenso wurde die Verlegung der Landesstraße 3091 und der Ausbau der Kreisstraße 84 inklusive der Anschlüsse an die spätere Ortsumgehung hergestellt.

Mit dem Streckenbau des ersten Bauabschnitts und den Regenrückhaltebecken wurde im September 2016 begonnen. Die offizielle Verkehrsfreigabe dieses Abschnittes fand am 21.12.2019 statt.

Der 2. Bauabschnitt teilt sich in die Abschnitte Nord (Bereich Münchhausen) und Süd (Bereich Lahntal) auf. Am 06.10.2016 wurde dieser 2. Bauabschnitt mit einem offiziellen Spatenstich begonnen.

Der Abschnitt Nord erstreckt sich auf einer Streckenlänge von ca. 9,2 km. In diesem Abschnitt wurden 14 Bauwerke (Brücken, Durchlässe), zwei Irritationsschutzwände für Fledermäuse sowie neun Regenrückhaltebecken errichtet. Darunter gehört auch die Wollmartalbrücke (BW 3), die mit 290 Metern die längste Brücke der Ortsumgehung ist.

Begonnen wurde am Abschnitt Nord im Oktober 2016 mit dem Bau der Überführung der L 3090 (BW 8). Der Bauabschnitt Nord wurde am 20.10.2023 für den Verkehr freigegeben. Bis zum Frühjahr 2024 finden noch Restarbeiten entlang dieses Bauabschnittes statt.

Der Abschnitt Süd erstreckt sich auf einer Länge von ca. 3,5 km. In diesem Abschnitt sind sieben Brücken, zwei Durchlassbauwerke, eine Irritationsschutzwand sowie drei Regenrückhaltebecken zu errichten.

Im Zuge der Bauarbeiten wurden eine querende Hauptgasleitung und Freileitungen verlegt. Auch die Gleise der Kurhessenbahn und der Lahntalradweg haben im Baufeld einen neuen Verlauf erhalten. Die neuen Brücken (Bauwerke 23 bis 28) im südlichen Abschnitt zwischen Goßfelden und Göttingen sind bereits bis auf Restarbeiten fertiggestellt.

Ende 2023 wird der Streckenbau vergeben, sodass anschließend mit den Bauarbeiten an der Strecke begonnen werden kann. Hierfür wurden im Vorfeld insgesamt 75.000 m³ Erdaushub aus dem Bereich zwischen Ernsthausen und Münchhausen in den Bereich im Lahntal transportiert.

Der Bauabschnitt Süd bei Lahntal wird voraussichtlich im Frühjahr 2025 fertig.

Projektstatus:

Fertiggestellt: 1. Bauabschnitt zwischen Wetter und Lahntal-Goßfelden
Restarbeiten nach Verkehrsfreigabe: 2. Bauabschnitt Nord (Münchhausen)

Bauausführung: 2. Bauabschnitt Süd (Lahntal)

Baubeginn: 1. Bauabschnitt: Spatenstich am 29.07.2013
2. Bauabschnitt: Spatenstich 6.10.2016
Bauende: 1. Bauabschnitt: Verkehrsfreigabe am 21.12.2019
2. Bauabschnitt Nord: Verkehrsfreigabe am 20.10.2023
2. Bauabschnitt Süd: voraussichtlich Frühjahr 2025
Kostenträger: Bund

Maßnahmen für das FFH-Gebiet "Obere Lahn und Wetschaft mit Nebengewässern"

Der Neubau der B 252 / B 62 Ortumfahrungen für Münchhausen, Wetter und Lahntal quert das FFH-Gebiet DE 5118-302 "Obere Lahn und Wetschaft mit Nebengewässern". Dies führt zu einer erheblichen Beeinträchtigung des prioritären Lebensraumtyp *91E0 "Auwälder mit Alnus glutinosa und Fraxinus excelsior (Alno-Padion, Alnion Incanae, Salicion albae)". Die erheblichen Beeinträchtigungen resultieren aus Flächenverlusten und aus verkehrsbedingten Stickstoffeinträgen. Zur Kohärenzsicherung wird die Entlastungswirkung bei den Stickstoffeinträgen berücksichtigt. Ergänzend werden darüber hinaus 4.090 m² und 700 m² Auwald an der Wetschaft innerhalb des FFH-Gebietes neu entwickelt. Die Entwicklung des Auwaldes wird durch ein Monitoring überwacht.

Stand: November 2023, Projekt-HE-ID: 02254

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