Amphibienschutzanlage L 3244

Osthessen

Hessen Mobil initiiert Runden Tisch zum Thema Amphibienschutz an Straßen

Ein Erfolgsmodell im Werra-Meißner-Kreis

Um die Schutzmaßnahmen für Amphibien auch im Rahmen des Hessischen Amphibienschutzprogramms in der Fläche besser abzustimmen und die Arbeiten dafür effizienter zu koordinieren, erfolgte bereits zum dritten Mal ein Runder Tisch zu diesem Thema. Geladen hatten Stefan Fiege und Jens Mohr vom Sachgebiet Landespflege bei Hessen Mobil. Zusammen mit Mitgliedern der oberen Naturschurschutzbehörde des Regierungspräsidiums Kassel, der unteren Naturschurschutzbehörde des Werra-Meißner-Kreises, des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland Kreisverband Werra-Meißner (BUND), des Naturschutzbundes Deutschland (NABU) und der Werkstatt für junge Menschen sowie ehrenamtlichen Initiativen wurden die vergangene Wanderperiode, künftige Maßnahmen, Vorgehensweisen sowie fortlaufende Prozesse besprochen.

Es ist inzwischen ein Miteinander und kein Gegeneinander.

Stefan Fiege Leiter Sachgebiet Landespflege bei Hessen Mobil

Das Ziel dieses Runden Tisches ist, dass sich künftig noch schneller und effizienter abgestimmt wird – zum Schutz der Amphibien und der Sicherheit der Verkehrsteilnehmenden. „Es ist inzwischen ein Miteinander und kein Gegeneinander“, erklärt Stefan Fiege, Leiter der Landespflege bei Hessen Mobil am Standort Eschwege. Schließlich haben alle das gleiche Ziel: den Schutz der Amphibien. Das Konzept hat sich inzwischen im Werra-Meißner-Kreis so gut bewährt, dass hessenweit auch in anderen Landkreise über vergleichbare Einrichtungen nachdenken.

Amphibienschutzanlage L 3244 Osthessen

Im Frühjahr bietet sich an Strecken, wo Amphibien zu ihren Laichplätzen wandern, ein etwas verändertes Straßenbild, wenn in den Bereichen wieder Schutzzäune aufgestellt werden. Die Zäune entlang der tierischen Wanderrouten sollen verhindern, dass die Tiere auf die Straße gelangen und überfahren werden. Auch für Verkehrsteilnehmende sind diese Zäune somit von hoher Bedeutung. Die Tiere gelangen nicht auf die Straße, ein Sicherheitsrisiko für die Verkehrsteilnehmenden wird somit vermieden. Es entsteht eine Win-win-Situation für alle.

Damit die Amphibien dennoch sicher auf die andere Straßenseite zu ihren Laichplätzen gelangen, müssen diese von Helfern übergesetzt werden. Denn entlang der Zäune sind Behälter in die Erde eingelassen, in denen die Tiere landen. Freiwillige leeren die Eimer ein- bis zweimal am Tag und tragen die Amphibien auf die andere Straßenseite. Dies wird auch genutzt, um den Bestand zu erfassen. Die Daten, die durch die ehrenamtlich tätigen Personen erhoben werden, sind wichtig, denn sie bilden oft die Grundlage für die Planung von weiteren Schutzanlagen. Insbesondere das oft sehr zeitaufwendige ehrenamtliche (!) Engagement der Naturschützer kann hierbei nicht hoch genug bewertet werden.

Landespfleger Jens Mohr
Jens Mohr vom Sachgebiet Landespflege bei Hessen Mobil

Die Wanderkorridore der Tiere können sich beispielsweise räumlich verschieben, etwa aufgrund von Lebensraumveränderungen im Wald durch Borkenkäferbefall oder auch innerhalb der Laichgewässer, was sich durch die vergangenen heißen Sommer verschärft hat. „Die Tiere verschwinden aus den veränderten Lebensräumen und suchen sich neue“, erklärt Jens Mohr, Mitarbeiter von Stefan Fiege von Hessen Mobil. Daher müssen auch die Bereiche, in denen die Zäune stehen, an die geänderten Korridore angepasst werden. Am Runden Tisch wurde daher besprochen, wo und wie genau die Zäune aufzubauen sind.

Sicherheit für die Natur bedeutet Sicherheit für die Menschen. Ein gesundes Habitat ist gut für das Klima und den Wasserhaushalt vor Ort. Und so ist jedes Tier, dass nicht die Straße überquert, auch ein Sicherheitsrisiko weniger für die Verkehrsteilnehmenden.

Stefan Fiege Leiter Sachgebiet Landespflege bei Hessen Mobil

„Viele Menschen verstehen leider immer noch nicht, dass die Landespflege nicht nur der Umwelt, sondern vor allem auch den Menschen hilft. Es geht dabei nicht um romantischen Naturschutz, sondern immer um Sicherheit und den Erhalt von Ressourcen“, sagt Stefan Fiege und fährt fort: „Sicherheit für die Natur bedeutet Sicherheit für die Menschen. Ein gesundes Habitat ist gut für das Klima und den Wasserhaushalt vor Ort. Und so ist jedes Tier, dass nicht die Straße überquert, auch ein Sicherheitsrisiko weniger für die Verkehrsteilnehmenden.“

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