Pressefoto Außenansicht Brücke in Wanfried

Osthessen

L 3244 Wanfried: Historische Bauwerke werden umfangreich saniert

An beiden Brücken geht's voran

Bei den Bauarbeiten von Hessen Mobil an der Wanfrieder Werra- und Flutmuldenbrücke sind derzeit nicht nur die enormen Umfänge der erforderlichen Bauarbeiten deutlich ersichtlich. Sondern insbesondere auch die erforderliche Planung, Organisation und fachmännisch gekonnte Durchführung der zahlreich parallel erfolgenden Arbeitsschritte an den historischen Ingenieurbauwerken. So werden die Werrabrücke auf Höhe der Gaststätte zur Schlagd als auch die Flutmuldenbrücke Ortsausgang in Richtung Landesstraße nach Völkershausen/Aue parallel instandgesetzt, gleichzeitig dabei auf- sowie unterhalb der Brücken gearbeitet.

Dieser große Aufwand ist nötig, damit die über 100 Jahre alten Brücken auch in Zukunft den immer größer werdenden verkehrlichen Anforderungen standhalten und noch viele weitere Jahre und Jahrzehnte verkehrssicher befahren werden können. Ohne diese wichtige Sanierungsmaßnahme wäre die Mobilität in der Region stark eingeschränkt und es müssten längere Umwege gefahren werden – und das dauerhaft. Werden die Bauarbeiten nicht von unvorhersehbaren Ereignissen und Problemen beeinträchtigt, dann sollen sie stand jetzt bis zum Jahresende abgeschlossen werden.

Ein imposantes Bild bietet sich beim Blick auf die aktuellen sowie den jüngst abgeschlossenen Bauabschnitten: allen voran im Bereich der jeweiligen Übergangskonstruktionen (Üko). Bei diesen Üko handelt es sich um die wichtige Verbindung zwischen Fahrbahn und Brücke, die flexibel und beweglich sein muss, um witterungsbedingte Veränderungen des Materials auszugleichen. Verkehrsteilnehmende bemerken die Üko zumeist beim Auf- und Abfahren einer Brücke. Die Ükos wurden in Wanfried mit handgeführten Geräten herausgestemmt und abschnittsweise mit einem Radlader aus dem Bauwerk gehoben. Die neuen Übergangskonstruktionen werden aktuell in einem wochenlang andauernden Herstellungsprozess individuell angefertigt. Bis diese angeliefert werden, müssen vor Ort die vorgesehenen Aussparungen wiederhergestellt sein, damit die ordnungsgemäße Funktion der Üko gewährleistet wird.

Parallel zu diesen Arbeiten finden auf dem Brückenüberbau zahlreiche weitere Arbeiten statt, unter anderem werden Schrammborde erneuert, die dafür sorgen, dass die fachgerechte Abdichtung der Bauwerke sichergestellt ist.

Die Bauarbeiter vor Ort sind aber auch unterhalb der Werrabrücke tätig.

Ausgestattet mit einem besonderen Schutzhelm mit Frischluftzufuhr, der zum Schutz des Arbeitenden vor Atemluftverunreinigungen durch Strahlmittel, Staub sowie zurückprallenden Partikeln dient, wird dort von der ausführenden Baufirma die vorhandene Beschichtung des Bauwerks vollständig entfernt. Dies erfolgt mittels Sandstrahlen – bei dieser Technik liefert ein Kompressor die Druckluft, die einen Sandstrahl mit sechs bis sieben Bar erzeugt. Künftig wird eine neue Beschichtung aufgetragen, die das Bauwerk vor negativen Witterungseinflüssen schützt. Darüber hinaus werden auch die Brückenlager mit neuem Korrosionsschutz versehen und die Fugen der Brückenpfeiler erneuert sowie die Brücke gründlich auf Schadstellen und Risse untersucht, die ausgebessert werden müssen.

Die Beschäftigten der Baufirma Eurovia sowie die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Hessen Mobil sorgen in Wanfried dafür, dass die Bauarbeiten stets weiter voranschreiten. Bemerkenswert ist bei der Fülle an unterschiedlichen Tätigkeiten auch die Tatsache, dass für die Arbeiten unterhalb der Brücke für jeden neuen Bauabschnitt die gesamte Gerüstkonstruktion abgebaut, verschoben und neu aufgestellt werden muss.

Zu Fuß und mit dem Rad ist das Überqueren der Brücken weiterhin möglich.

Dafür wurde von Hessen Mobil ein geschützter Korridor für Fußgänger hergestellt. Radfahrende müssen vom Fahrrad absteigen und dieses über die Brücke schieben. Auf einer entsprechenden Beschilderung vor Ort wird darauf verwiesen.

Mehr über Hessen Mobil und zum Verkehr auf Landesebene unter mobil.hessen.de.

Hintergrund:

Nach der Entstehung des Unterbaus beider Brücken im 19. Jahrhundert wurde nach dem Zweiten Weltkrieg 1955 der Überbau errichtet. Im Jahr 1999 erfolgten die bis heute letzten größeren Sanierungen. Seit dieser Zeit hat der Verkehr aber deutlich zugenommen und somit sind auch die Belastungen auf die beiden Brücken um ein Vielfaches angestiegen. Ingenieurbauwerke unterliegen deshalb einem engmaschigen Kontrollsystem, damit Schäden und Beeinträchtigungen frühzeitig entdeckt werden und Hessen Mobil entsprechend eingreifen kann.

Pressefoto Außenansicht Brücke in Wanfried
Pressefoto Außenansicht Brücke in Wanfried
Pressefoto Baustelle Brücke in Wanfried
Pressefoto Baustelle Brücke in Wanfried
Pressefoto Aussparung der Übergangskonstruktion Brücke in Wanfried
Pressefoto Aussparung der Übergangskonstruktion Brücke in Wanfried
Pressefoto Unter der Werrabrücke in Wanfried
Pressefoto Unter der Werrabrücke in Wanfried

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