Der sanierte Tannenmühlkreisel bei Obertshausen ist ab dem kommenden Dienstag, 30. Juli 2024, wieder offiziell für den Verkehr geöffnet. Mit der Freigabe startet zudem ein Verkehrsversuch zur Verbesserung des Verkehrsflusses sowie zur Minimierung der Unfallgefahr. Das gemeinsame Projekt des Kreises Offenbach mit Hessen Mobil und der Hochschule Darmstadt geht damit in die nächste Phase. Kreisbeigeordneter Alexander Böhn zeigte sich erfreut: „Durch die verbesserte Verkehrsführung und das neuartige Konzept des Kreisels sollen Staus und Verkehrsbehinderungen erheblich reduziert werden. Das kommt nicht nur den Pendlerinnen und Pendlern zugute, sondern auch unserer Umwelt, da weniger Abgase durch stockenden Verkehr entstehen.“
Die Verkehrsführung erfolgt künftig ähnlich wie im Geisfeldkreisel auf der L3313 zwischen Neu-Isenburg und der Stadt Offenbach, den Fachleute auch als „Turbokreisverkehr“ bezeichnen. Der Verkehr wird einstreifig mit individuellen Zufahrmöglichkeiten durch den Kreisel geführt, was eine flüssigere und sicherere Durchfahrt ermöglicht. „Mit diesem Konzept setzen wir auf eine moderne und effiziente Lösung, die den Anforderungen eines zunehmenden Verkehrsaufkommens gerecht wird“, erklärt Professor Dr. Jürgen Follmann von der Hochschule Darmstadt. „Denn zweistreifig befahrbare Kreisverkehre bringen häufig nicht die erwünschte Kapazitätssteigerung. Grund dafür ist, dass der innere Fahrstreifen in der Regel nicht ausreichend von den Autofahrenden angenommen wird.“ Dieses Phänomen war auch am Tannenmühlkreisel zu beobachten. „Insbesondere in den Zufahrten morgens zu der L3416 und abends zu der B45 aus Süden bildeten sich immer wieder lange Rückstaus, da im Kreisel der äußere anstelle des inneren Fahrstreifens befahren wurde und so keine Autos mehr in den Kreisverkehr einbiegen konnten. Durch die hohen Wartezeiten ergaben sich zudem Nachteile für die Verkehrssicherheit, etwa durch Fehleinschätzung von Zeitlücken oder durch Auffahrunfälle in den Zufahrten.“ Deswegen wird nun ein einspuriger Kreisverkehr mit direkter Zufahrtsmöglichkeit aus Richtung A3 und Hainburg getestet.
Die Arbeiten am Tannenmühlkreisel begannen am 15. Juli und umfassten die Erneuerung der Fahrbahn-Deckschicht sowie der Auf- und Abfahrten zur B45. Der Kreisel ist noch bis zum Ende der Bauarbeiten am kommenden Dienstag voll gesperrt, um eine schnelle und effiziente Umsetzung zu gewährleisten. „Es war uns wichtig, die verkehrsärmere Zeit der Sommerferien zu nutzen, um die Beeinträchtigungen für die Bürgerinnen und Bürger so gering wie möglich zu halten“, sagte Thomas Klepper, Dezernatsleiter Betrieb und Verkehr Rhein-Main bei Hessen Mobil.
Ab August folgt die Sanierung der B448 vom Tannenmühlkreisel bis zur Schönbornstraße in Obertshausen. Diese Arbeiten werden in zwei Phasen durchgeführt, um den Verkehrsfluss während der Bauzeit zu gewährleisten. Zunächst wird die südliche Fahrbahn der B448 zwischen Schönbornstraße und Tannenmühlkreisel voll gesperrt. Der Verkehr wird in beiden Fahrtrichtungen über die nördliche Fahrbahn geführt. Danach verlagern sich die Bauarbeiten auf die nördliche Fahrbahn, wobei der Verkehr in beiden Richtungen über die südliche Fahrbahn laufen wird. Die gesamte Sanierung soll bis Ende August abgeschlossen sein.
„Mit der Fertigstellung des Tannenmühlkreisels und der anschließenden Sanierung der B448 durch Hessen Mobil erhofft sich der Kreis Offenbach eine deutliche Verbesserung der regionalen Infrastruktur“, sagte Alexander Böhn abschließend. „Die Investitionen in die Verkehrssicherheit und die Reduzierung von Staus sollen wesentlich zur Lebensqualität in der Region beitragen und die wirtschaftliche Attraktivität des Kreises weiter stärken.“