Drei Männer vor einem Gebäude mit Spielsachen auf einem Anhänger

Hessen Mobilerinnen und Hessen Mobiler unterstützen Ukraine-Flüchtlinge

Am 24. Februar 2022 begann Russland seinen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Millionen Menschen sind seitdem auf der Flucht und suchen Schutz in benachbarten (EU-)Ländern. Dies löste eine Welle der Solidarität aus – auch bei zahlreichen Hessen Mobilerinnen und Hessen Mobilern. Darunter auch Martin Ziolkowski und Pascal Trumpfheller vom Standort Darmstadt.

Wir müssen helfen! Das war der erste Gedanke, der Martin Ziolkowski und Pascal Trumpfheller durch den Kopf ging, als sie die ersten Bilder des Krieges und der flüchtenden Menschen in den Medien sahen. „Leidtragende eines jeden Krieges ist leider immer die zivile Bevölkerung. Kinder, Frauen, Männer, alte und bedürftige Menschen“, sagt Martin Ziolkowski.

Uns war besonders wichtig, dass die Spenden dort ankommen, wo sie auch wirklich benötigt werden.

Martin Ziolkowski

Die beiden Hessen Mobiler arbeiten im Sachgebiet Verkehrstechnik des Dezernats Betrieb und Verkehr Rhein-Main am Standort Darmstadt. Innerhalb kürzester Zeit planten die Kollegen, wie und wo sie am besten helfen können. Über die Familie von Ziolkowskis Frau entstand der Kontakt nach Polen, wohin schätzungsweise über zwei Millionen Ukrainerinnen und Ukrainer geflohen sind.

Ziolkowski und Trumpfheller fassten den Entschluss Geld- und Sachspenden zu sammeln, um diese anschließend persönlich nach Polen zu bringen. „Uns war besonders wichtig, dass die Spenden dort ankommen, wo sie auch wirklich benötigt werden“, betont Ziolkowski.

Ein vollgepackter Transporter
Mit einem Transporter voller Spenden ging es nach Polen.

So schicken die Kollegen am 10. März einen Spendenaufruf per E-Mail an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter am Standort Darmstadt und des Fachdezernates Verkehr Rhein-Main. Knapp zwei Wochen hatten die Kolleginnen und Kollegen Zeit, Spenden bei Ziolkowski und Trumpfheller oder in der Geschäftsstelle Darmstadt abzuliefern, denn am 23. März sollte es bereits mit der Tour nach Polen losgehen.

Und die Aktion war ein voller Erfolg! Unzählige Hessen Mobilerinnen und Hessen Mobiler sind dem Aufruf gefolgt. „Wir waren überwältigt von der Hilfsbereitschaft. Es hat uns sehr gefreut, dass so viele Kolleginnen und Kollegen uns unterstützt haben“, sagt Trumpfheller.

Das Strahlen der Kinder zu sehen, als wir mit den Spielsachen ankamen, werde ich nie vergessen.

Martin Ziolkowski

Die Spenden reichten von Hygieneartikeln, über Ladekabel bis hin zu einem Kinderbett, einem Kinderwagen oder einem Maxi-Cosi. „Wir haben bei unserem Spendenaufruf bereits darauf hingewiesen, was am dringendsten benötigt wird“, erklärt Trumpfheller. Es seien häufig auch alltägliche Dinge, die den Menschen helfen können. Zusätzlich zu den Sachspenden hat Trumpfheller mehrere Hundert Euro bei seinem Fußballverein gesammelt.

Transporter wird ausgeladen von Männern in Flüchtlingsunterkunft
Nach der Ankunft in Polen wird der Transporter entladen.

Als alles verpackt war, machten sich die Kollegen mit einem Kleintransporter auf eigene Kosten auf den Weg in das 740 Kilometer entfernte Wałbrzych (Waldenburg). Vor Ort angekommen, übergaben sie die Sachspenden an die Verantwortlichen der dortigen Flüchtlingsunterkunft, die in einer umfunktionierten Schulsporthalle eingerichtet wurde. „Wir waren beeindruckt, wie gut alles organisiert war. Es wurde alles dafür getan, dass die Menschen zunächst einmal ankommen können“, berichtet Ziolkowski. In der Erstaufnahmeeinrichtung reihen sich Hunderte Feldbetten aneinander. Ziolkowski, der selbst Vater ist, fallen vor allem die vielen Kinder in der Unterkunft auf, die nur mit dem Nötigsten aus der Ukraine geflohen sind.

Kurzerhand fahren die Hessen Mobiler zu einem örtlichen Supermarkt und kaufen dort mit den Geldspenden aus Deutschland Spielsachen für die größtenteils noch sehr jungen Kinder. „Das Strahlen der Kinder zu sehen, als wir mit den Spielsachen ankamen, werde ich nie vergessen“, erinnert sich Ziolkowski. Zusätzlich haben die Kollegen mit dem Geld frisches Obst und weitere Hygieneartikel für die Flüchtlingsunterkunft gekauft. Drei Tage waren Ziolkowski und Trumpfheller in Waldenburg, um die Helferinnen und Helfer vor Ort zu unterstützen.

Wir hoffen, dass die Unterstützung für solche Einrichtungen nicht abreißt.

Pascal Trumpfheller

Für die beiden, die sich privat bereits viele Jahre ehrenamtlich engagieren, handelt es sich hier um eine Herzensangelegenheit. „Wir hoffen, dass die Unterstützung für solche Einrichtungen nicht abreißt“, sagt Trumpfheller. Die Reise nach Waldenburg und zurück hat die beiden Hessen Mobiler merklich geprägt. In vielen Gesprächen vor Ort, unter anderem mit dem Bürgermeister, konnten sie sich ein Bild der Lage machen. Dabei wurde deutlich, dass Flüchtlingshilfe ohne ehrenamtliche Unterstützung nicht funktionieren kann.

Hessen Mobil-Präsident Heiko Durth an seinem Schreitisch

​​​​​​​Dass wir bei Hessen Mobil Menschen wie Herrn Ziolkowski und Herrn Trumpfheller haben, die solche Hilfsaktionen auf die Beine stellen, erfüllt mich mit großer Freude. Ich danke allen, die sich in den letzten Monaten an Hilfsaktionen beteiligt haben, für ihr außerordentliches Engagement.

Heiko Durth Präsident Hessen Mobil
Wiesbaden

Das scheinen auch zahlreiche Hessen Mobilerinnen und Hessen Mobiler verinnerlicht zu haben. Denn die Aktion von Ziolkowski und Trumpfheller ist nur eine von vielen Spenden- und Hilfsaktionen, die Kolleginnen und Kollegen in ganz Hessen auf die Beine gestellt haben. Das Bedürfnis zu helfen ist groß. Von Heppenheim bis Kassel, von Wiesbaden bis Fulda engagieren sich die Kolleginnen und Kollegen. Sammelaktionen, ehrenamtliche Unterstützung von Flüchtlingsunterkünften, oder die private Unterbringung von Ukrainerinnen und Ukrainern – die Arten der Hilfe sind vielfältig. Und am Ende wartet keine Ehrung, keine Auszeichnung, sondern die Dankbarkeit von Menschen, denen Hessen Mobilerinnen und Hessen Mobiler helfen konnten.

Artikel: Andreas Mehring

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