Beispiel für einen sogenannten Einweiser - ein Betontrog, der in den Boden eingebaut wird, um Amphibien unter der Straße hindurch zu leiten

Mittelhessen

Arbeiten an der L 3134 enden: Freie Bahn für Autofahrende, Kröten und Co.

Neubau einer Amphibienschutzanlage

Es gibt gute Nachrichten. Die Arbeiten an der L 3134 zwischen Bad Nauheim/Steinfurth und Rockenberg/Oppershofen enden im Laufe des 20. Juni 2025.

Bei Hessen Mobil werden nicht nur Straßen- und Brückenbaumaßnahmen realisiert. Auch die Belange des Naturschutzes werden berücksichtigt. Vor diesem Hintergrund startete im März dieses Jahres der Neubau einer Amphibienschutzanlage an der L 3134 zwischen Bad Nauheim/Steinfurth und Rockenberg/Oppershofen. 

Dieses Projekt ist ein weiteres Beispiel dafür, wie Infrastrukturmaßnahmen und Umweltbelange erfolgreich miteinander kombiniert werden können: Während Kröten, Frösche, Igel und Co. normalerweise keine Baustellenleiter brauchen, profitieren sie nämlich von dieser Maßnahme.

Der Weg zum Laichgewässer – eine echte Mutprobe

Jedes Jahr wandern tausende Amphibien auf ihrer gefährlichen Reise zu den Laichgewässern – oft mitten über unsere Straßen. Die bisherige Schutzanlage konnte die kleinen Hüpfer dabei nicht immer ausreichend unterstützen. Und obwohl die L 3134 während der Wanderzeit häufig gesperrt wurde, bedeutete die Überquerung für viele Tiere leider das Ende der Reise.

Doch mit der neuen Amphibienschutzanlage wird der Weg für die Tierchen nun sicherer, auch die Straße muss zu Wanderzeiten nicht mehr gesperrt werden.

Die Amphibienschutzanlage ersetzt die bisherigen mobilen Krötenzäune, die immer den Einsatz ehrenamtlicher Helfer erforderten. So ist die Anlage also eine Entlastung für das Ehrenamt. 

Während der Laichzeiten mussten nämlich immer Amphibienfreunde und Naturschutzgruppen mit Eimern und Handschuhen anrücken, um Kröten und Co. sicher über die Straße zu bringen – ein echter Amphibien-Shuttle-Service. Dank neuster Technik vor Ort ist dies nun nicht mehr nötig: Eine Entlastung für ehrenamtliche Naturschützer, denen so mehr Zeit für andere wichtige Projekte bleibt, während die Kröten ihre Route ganz selbstständig nehmen können.

Wie sieht eine solche Amphibienschutzanlage aus?

Die neue Anlage umfasst insgesamt elf Durchlässe mit einem Abstand von jeweils 30 Metern.  Die Leiteinrichtungen sind beidseitig auf einer Länge von 430 Metern installiert und an den Enden mit Umkehrelementen versehen.

Diese Umkehrelemente führen die Tiere zurück und leiten sie zudem zu den Durchlässen, damit Kröten, Frösche und Co. immer den rechten Weg finden.

Und auch an den angrenzenden Wirtschaftsweg wurde gedacht: Eine Stopprinne verhindert, dass die Tiere in diesem Bereich auf die Fahrbahn hüpfen.

Übrigens: Nicht nur Amphibien nutzen diese Tunnel, auch andere Kleintiere, wie Igel, überqueren mit den Schutztunneln sicher die Straße.

Und auch Autofahrende können sich freuen, denn Hessen Mobil leistet nicht nur einen wichtigen Beitrag in Sachen Umweltschutz: Im Zusammenhang mit dem Bau der Amphibienschutzanlage ist auch die Landstraße auf einer Länge von ungefähr 1,5 Kilometern saniert worden. Eine Win-Win-Situation für Mensch und Tier.

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