Bei der B-27-Baustelle bei Friedlos sind immer wieder längere Rückstaus zu verzeichnen. Wenn eine solch vielbefahrene Straße aufgrund der erforderlichen Bauarbeiten halbseitig gesperrt und der Verkehr dann per Ampelschaltung geregelt wird, bleiben Rückstaus nicht aus.
Dennoch gibt es Möglichkeiten, wie Verkehrsteilnehmende mit einer angepassten Fahrweise dazu beitragen können, vor Baustellen unnötige Staus und Verzögerungen zu vermeiden:
1. Heranfahren an die Ampel (Lichtsignalanlage): Verkehrsteilnehmende sollten stets bis an die Haltemarkierung unmittelbar vor der Ampel heranfahren – das versteht sich eigentlich von selbst. Ist keine Haltemarkierung vorhanden, dann gilt der Abstand zur Ampel so zu wählen, dass die Lichtsignale aus naher Distanz problemlos und sehr gut zu erkennen sind, ohne den Kopf zu sehr in den Nacken strecken zu müssen. In jedem Fall sollte nicht zu weit von der Lichtsignalanlage (LSA) gehalten werden, denn die Sensoren erfassen zwar annährend die gesamte Fahrbahnbreite, in der Tiefe aber nur wenige Meter.
Mitunter wird an Baustellen auch auf die gelb markierten Haltelinien verzichtet. Dies ist häufig bei größeren Maßnahmen mit mehreren Bauabschnitten der Fall – aber nur, wenn es die Situation vor Ort erlaubt und kein Sicherheitsrisiko darstellt. Denn wird eine markierte Haltelinie versetzt, hinterlässt diese einen sichtbaren Abdruck auf der Fahrbahn, der von Verkehrsteilnehmenden weiter wahrgenommen werden könnte und so zu Irritationen und ggf. zu gefährlichen Falscheinschätzungen führen kann.
2. Nicht zu früh auf die Gegenfahrbahn wechseln: Bei vielen Baustellen sind im Bereich vor der Baustellenampel auf der Mittelmarkierung der Fahrbahn mehrere Warnbaken aufgestellt, die verhindern, dass Verkehrsteilnehmende zu früh auf die Gegenfahrbahn wechseln. Dies könnte nämlich dazu führen, dass das Fahrzeug vom Sensor der Ampel nicht erfasst wird, somit aus dem Wirkungsbereich der Ampel herausfällt und diese in der Folge ihr Lichtsignal von Grün auf Rot wechselt.
Daher sollten Verkehrsteilnehmende stets erst unmittelbar vor der Ampel die Fahrspur wechseln – insbesondere dann, wenn keine zusätzlichen Warnbaken zur besseren Verkehrsführung aufgestellt sind.
3. Aufmerksam sein: Verkehrsteilnehmende sollten während der Rotphasen stets mit dem Umschalten des Lichtsignals der Ampel auf Grün rechnen und somit dafür sorgen, dass innerhalb der Fahrzeugkette die Abstände nicht zu groß werden. Fährt ein Fahrzeug bei grünem Lichtzeichen an der Ampel vorbei und wird vom Sensor erfasst, dann sollte das dahinterfahrende Fahrzeuge innerhalb von sechs Sekunden ebenfalls an der Ampel vorbeigefahren sein.
Wird dieser zeitliche Rahmen überschritten, bricht die Grünphase ab und die Ampel schaltet frühzeitig um. Daher sollten Verkehrsteilnehmende ihre Aufmerksamkeit auch bei Rotphasen hochhalten. Bei erhöhtem Schwerverkehr wird die Zeit auf insgesamt neun Sekunden verlängert.
Allgemeines zu Ampeln im Baustellenbereich:
Wie lang die Grünphasen pro Ampelanlage andauern, das ist gemäß der signaltechnischen Berechnung an die Länge der Baustelle geknüpft. Baustellenampeln werden bei Längen von bis zu maximal 400 Metern aufgestellt, in Ausnahmefällen auch bei Längen bis zu 600 Metern – eine solche Ausnahme erfordert dann die Zustimmung der Polizei und der zuständigen Straßenverkehrsbehörde.
Dass Lichtsignalanlagen in beide Richtungen gleichzeitig Grün anzeigen, das ist technisch ausgeschlossen. Im Zweifel weisen die LSA blinkendes gelbes Licht auf, das auf eine Störung hinweist. Treten Störungen auf, dann sollten Verkehrsteilnehmende umgehend die Störungsnummer anrufen, auf die an jeder Baustellenampel verwiesen wird.
Verzögerungen können aber auch durch Rettungsfahrzeuge auftreten, die bei einer Einsatzfahrt von ihren Sonderrechten Gebrauch machen. So kann trotz eigentlicher Grünphase aus der betroffenen Seite der Verkehr nicht abfließen und es bedarf dann oft mehrerer Ampelphasen, bis sich alles wieder normalisiert.