Hessen Mobil stellte am Donnerstag und Freitag dieser Woche die Planung der Ortsumfahrung Twiste im Rahmen einer Bürger-Informationsveranstaltung vor. Die Straßenbaubehörde hat dabei ein neues Konzept umgesetzt. Ähnlich einer Messe präsentierten Expertinnen und Experten an verschiedene Informationsständen zu den Themen technische Planung, Entwässerung, Landespflege, Bau, Brückenbauwerke, Flächensicherung, Verkehrsuntersuchung, Immissionen, Umstufungskonzept und Verfahrensablauf.
Etwa 110 interessierte Personen nahmen das Angebot von Hessen Mobil an und löcherten die anwesenden Fachleute mit Ihren Fragen. So stand das persönliche Gespräch im Vordergrund und die Expertinnen und Experten konnten intensiv auf individuelle Fragestellungen eingehen.
Pandemiebedingt mussten sich Interessierte, verteilt auf zwei Tage zu einem von insgesamt neun Terminen anmelden. Es galten die 3G-Regel, Maskenpflicht und das Abstandsgebot. In den kurzen Pausen zwischen den Gruppen wurde die Mehrzweckhalle in Twiste jeweils gründlich gelüftet.
Die Ortsumfahrung Twiste ist kein neues Projekt. So gab es in den letzten Jahrzehnten verschiedene Planungsansätze, die oftmals in der Bürgerschaft sehr kontrovers diskutiert wurden, aber letztlich in einem regulären Planfeststellungsverfahren endeten. Die Streichung des seinerzeit vorgesehenen Südanschlusses und die Aktualisierung aller planerischen Fachbeiträge führte allerdings zu einer erneuten, sehr umfangreichen Überarbeitung sämtlicher Planungsunterlagen. Das Ergebnis dieser Überarbeitung wurde nun im Rahmen der Bürgerinformationsveranstaltung in allen Einzelheiten vorgestellt. Dabei ging es an den beiden Tagen nur um die umfassende Information der Bürger und die Klärung individueller Fragen.
Im eigentlichen Genehmigungsverfahren werden zunächst alle Unterlagen dem BMDV (Bundesministerium für Digitales und Verkehr) zur Erteilung des Sichtvermerks vorgelegt. Anschließend folgt die eigentliche Einleitung des Planänderungsverfahrens durch das Regierungspräsidium in Kassel. Das folgende Anhörungsverfahren liegt dann in den Händen des RP. Nach Abschluss des Anhörungsverfahrens übersendet die Anhörungsbehörde die Unterlagen mit einem Bericht an die Planfeststellungsbehörde. Die entscheidet über die Planfeststellung, wobei sie alle von dem Vorhaben berührten öffentlichen und privaten Belange abzuwägen hat. Mit der eigentlichen Planfeststellung wird das Vorhaben genehmigt und zugleich die Rechtsverhältnisse aller Betroffenen geregelt. Für den Zeitraum von der Einleitung der Planfeststellung bis zum Baurecht ist mit einer Dauer von etwa drei Jahren zu rechnen, sofern es keine gerichtlichen Klagen geben wird.
Weitere Fragen zum Planungsstand der Ortsumgehung oder anderen Themen rund um den Straßenbau können jederzeit an das Regionalbüro Nordhessen in Bad Arolsen gerichtet werden. Kontakt per Telefon 05691 / 893-100 oder E-Mailnordhessen@mobil.hessen.de