Gemeinsame Pressemitteilung der Stadt Wetzlar und von Hessen Mobil
Seit Herbst 2021 läuft in Wetzlar das Verkehrsprojekt VLUID „VerkehrsLösungen für komplexe Umbauszenarien auf der Grundlage intelligenter Datenauswertung“. Einen weiteren, wichtigen Baustein in diesem Projekt hat Hessen Mobil als einer der Projektpartner nun auf den Weg gebracht: Zusätzlich zu den Dauerzählstellen, über die alle fünf Jahre im Zuge der bundesweiten Straßenverkehrszählung Verkehrsdaten auf Hessens Bundes- Landes- und Kreisstraßen erhoben werden, hat Hessen Mobil seit Mai dieses Jahres sieben weitere Zählstellen an Landesstraßen im Umfeld von Wetzlar aufgestellt.
Unter anderem an der L 3451 bei Steindorf, der L 3020 bei Garbenheim oder auch der L 3053 bei Nauborn sowie von Wetzlar Richtung Blasbach stehen diese etwa 2,50 Meter hohen Masten mit den Zählgeräten, die autark mit Solarstrom betrieben werden. Diese sieben Zählstellen sind nun fertig installiert und an die neue VLUID-Datenplattform angebunden. Die Zählsysteme können auch Fahrzeugkategorien unterscheiden und Geschwindigkeiten messen.
Ziel von VLUID ist es, Verkehrsdatenquellen zum Individualverkehr, ÖPNV, Parksituation oder Bahn, Fußgänger und Radverkehr zu vernetzen und so das reguläre Baustellenmanagement gezielt zu ergänzen und zu optimieren. Mittels Künstlicher Intelligenz sollen integrierte und innovative Begleitmaßnahmen für alle Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer erarbeitet und umgesetzt werden.
Hessen Mobil liefert mit den zusätzlichen Verkehrsdaten der Zählstellen einen wichtigen Baustein im VLUID-Projekt, um ein möglichst umfangreiches Bild der Verkehrssituation zu erhalten und abzubilden – und dies nahezu in Echtzeit.
Auch die Zeit über VLUID hinaus hat Hessen Mobil bereits im Blick: So sollen die Verkehrsdaten, die an den zusätzlichen Zählstellen erhoben werden, in den kommenden Jahren die Verkehrszahlen aus der Straßenverkehrszählung ergänzen und in das Baustellenmanagement von Hessen Mobil in und um Wetzlar einfließen.
Die Baukosten in Höhe von rund 95.000 Euro für diese Zählstellen trägt das Land Hessen.
Zum Projekt VLUID:
Als Projektpartner der Stadt Wetzlar sind die Straßenbaubehörde des Landes Hessen, Hessen Mobil, die Wetzlarer Verkehrsbetriebe Gimmler, das [ui!] Urban Software Institute aus Darmstadt und die Technische Hochschule Mittelhessen beteiligt. Das Projekt wird vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) mit drei Millionen Euro gefördert.
In der jetzigen Projektphase werden verschiedenste Lösungsansätze in einem Katalog zusammengetragen, die durch die digitale Verknüpfung von Systemen und den Einsatz neuer KI-Technologien zur besseren Erfassung der komplexen Verkehrssituationen oder zur optimierten Steuerung der Verkehrsflüsse dienen könnten. Parallel werden die vorhandenen Systeme der Stadt und des Landes an eine neue Datenplattform angebunden und zusätzliche Sensoren installiert, um mit den gesammelten Daten die Wirkung dieser potentiellen Maßnahmen abzuschätzen.
Die Abschätzung der Wirkungen wird dabei nicht nur die Flüssigkeit des Verkehrs, sondern auch weitergehende volkswirtschaftliche Kriterien umfassen, beispielsweise die eingesparten Kosten aus dem vermiedenen Stau für den Warentransport des Gewerbes. Hierfür Methoden zu entwickeln ist ebenfalls Bestandteil des Projekts.
Über den mFUND des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr (BMDV):
Im Rahmen der Innovationsinitiative mFUND fördert das BMDV seit 2016 datenbasierte Forschungs- und Entwicklungsprojekte für die digitale und vernetzte Mobilität 4.0. Die Projektförderung wird ergänzt durch eine aktive fachliche Vernetzung zwischen Akteuren aus Politik, Wirtschaft, Verwaltung und Forschung und durch die Bereitstellung von offenen Daten auf dem Portal mCLOUD. Weitere Informationen finden Sie unter www.mfund.de.
Mehr zum Projekt VLUID finden Sie unter www.wetzlar.de/vluid/
