Ansicht der Wehrbrücke Hirschhorn vom Neckarufer aus

Südhessen

K 38: Grundhafte Instandsetzung der Wehrbrücke in Hirschhorn

Vollsperrung ab 25. Juli - Baukonzept optimiert

Die Anfang Juni durch Hessen Mobil begonnenen Bauarbeiten zur grundhaften Instandsetzung der Wehrbrücke im Zuge der Kreisstraße K 38 bei Hirschhorn verlaufen bisher wie geplant.

Die für die Instandsetzung notwendigen Arbeitsgerüste unterhalb der Brücke sind montiert und die notwendigen Vorbereitungen für die Arbeiten an den Hauptträgern der Brücke haben begonnen.

Wie bereits angekündigt beginnen am Montag, den 25. Juli nun die eigentlichen Instandsetzungsarbeiten an den Brückenträgern unter Vollsperrung der Wehrbrücke.

Vom 25. bis 27. Juli erfolgt zunächst die Anlieferung und der Einhub der bauzeitlichen Stahlträger für das Hilfsgerüst.

Hierfür muss die Landesstraße L 3105 am 26. und 27. Juli ebenfalls vollgesperrt werden, da dann ein mobiler Schwerlastkran auf der L 3105 platziert werden muss und dort Schwertransporte die Träger anliefern. Der Verkehr auf der Landesstraße wird in dieser Zeit über die B 37 Tunnel Hirschhorn umgeleitet.

Die Vollsperrung der Wehrbrücke im Zuge der K 38 wird voraussichtlich bis Frühjahr 2023 andauern.

Die beschilderte Umleitung für den Kraftfahrzeugverkehr zwischen Hirschhorn und Ersheim erfolgt in diesen Zeiten über Schönbrunn/Moosbrunn und Eberbach. Der Fuß- und Radverkehr kann die Brücke während der gesamten Bauzeit nutzen.

Für den Anliegerverkehr bis 7,5 Tonnen zulässiges Gesamtgewicht wird im Zuge der Vollsperrung eine beschränkte Behelfszufahrt über die Brentanostraße und die Rettungszufahrt am Tunnel Hirschhorn zur B 37 eingerichtet.

Die Verkehrsführung an der Einmündung der Behelfszufahrt auf die B 37 erfolgt mittels dreiphasiger Ampelregelung.

Optimierter Bauablauf:

Gemeinsam mit der bauausführenden Firma konnte Hessen Mobil das Baukonzept zur Instandsetzung der Wehrbrücke weiter optimieren.

Das neue Konzept beinhaltet nun eine etwa siebenmonatige Vollsperrung sowie eine rund zweiwöchige Vollsperrung zum Bauende. Ursprünglich waren fünf Vollsperrungen mit einer Dauer von jeweils sechs Wochen vorgesehen.

Die Vollsperrung über einen längeren Zeitraum dient der Verbesserung des Bauablaufs sowie der Verkürzung der Bauzeit. Insgesamt konnte damit die Bauzeit um rund drei Monate verkürzt werden.

Die gesamte Baumaßnahme wird voraussichtlich bis Frühjahr 2024 andauern.

Zur Baumaßnahme:

Neben der Verbindungsfunktion zwischen den beiden Hirschhorner Stadtteilen dient die Wehrbrücke zur Anbindung des Flusskraftwerks der Neckar AG, als Revisionsweg zu den Wehrpfeilern und als Leitungsbrücke für Wehr- und Kraftwerksbetreiber sowie den verschiedenen Versorgungsunternehmen.

Die Wehrbrücke wurde im Zuge der Errichtung der Neckarstaustufe Hirschhorn in den Jahren 1931 bis 1935 als genietete Stahlkonstruktion errichtet und 1979/1980 umgebaut und erweitert.

Die Wehrbrücke setzt sich aus zwei Teilbrücken zusammen, der zweifeldrigen Schleusenbrücke auf der Seite Ersheims und der namensgebenden dreifeldrigen Wehrbrücke auf Hirschhorner Seite.

Beide Stahlkonstruktionen besitzen einen offenen Querschnitt aus einem zweistegigen Plattenbalken und einer orthotropen Fahrbahnplatte aus Stahl.

Die Wehrbrücke weist sichtbare Korrosionsschäden an der Überbaukonstruktion und insbesondere eine Spaltkorrosion an den Verstärkungsblechen der Längsträgeruntergurte auf. Hier wölben sich die Stahllaschen infolge der Volumenvergrößerung des rostenden Stahls auf.

Da die Spaltkorrosion weiter fortschreitet und sich der Druck auf die Verstärkungsbleche weiter erhöht, besteht für die Instandsetzung der Längsträgeruntergurte der Brücke ein dringender Handlungsbedarf. Um die Verkehrssicherheit und die Standsicherheit des Bauwerks dauerhaft zu gewährleisten, ist die geplante Baumaßnahme zwingend erforderlich.

Zur Beseitigung der Spaltkorrosion an den Brückenträgern müssen die Verstärkungsbleche an den Längsträgeruntergurten sowohl in den einzelnen Brückenfeldern als auch über den Innenstützungen ausgebaut und erneuert werden.

Dabei müssen je Hauptträger mehrere hundert Nieten aus der Stahlkonstruktion gelöst werden. Bevor die Hauptträger zerlegt werden können, muss das jeweilige Brückenfeld und der Hauptträger statisch über eine Hilfskonstruktion auf der Brücke entlastet werden.

Hierfür sind aufwendige Auswechsel- und Gerüstbauten erforderlich. Diese Bauarbeiten am teilweise demontierten Hauptträger können aus statischen Gründen nur unter Vollsperrung der Brücke erfolgen.

Die insgesamt erforderlichen Instandsetzungsarbeiten an der Brücke setzen sich aus den nachfolgenden Einzel-Maßnahmen zusammen:

  • Betonsanierung der Pfeilerköpfe und Auflager,
  • Beseitigung und Unterbinden der Spaltkorrosion an den Hauptträgern,
  • Wiederherstellen und Pflege der Lager- und Übergangskonstruktionen,
  • Wiederherstellung und Ersatz fehlerhafter oder fehlender Ausstattungsteile,
  • Wiederherstellen des kompletten Korrosionsschutzes auf Brückenober- und unterseite,
  • Erneuerung der Abdichtung und des Belages der Fahrbahn.

Pressekontakt

Dunja Fioriti

Dunja Fioriti

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